Kampfhandlungen St.Ives Pakt, Ambergrist 10.10.3048


Die capellanischen Battlemechs bewegten sich am Rande eines Waldgebietes, begleitet von mehreren leichten Schwebern. Ihre lockere, relativ weit auseinandergezogene Formation und wie sie den Wald zu ihrer linken ignorierten lies darauf schließen, das sie sich ziemlich sicher fühlten. Sie hatten auch allen Grund dazu, da soweit ab der momentanen Kampfhandlungen nicht mit Feindberührung zu rechnen war. Die Verteidiger von St. Ives hatten alle Mühe, den capellanischen Invasoren standzuhalten, doch noch schafften sie es. Diesen Bemühungen sollte die gemischte Einheit Capellaner ein Ende setzen. Ihr Auftrag bestand darin, die Verteidiger zu umgehen und ein bekanntes Munitionsdepot zu vernichten. Dies würde einen großen Teil der Verteidiger in arge Bedrängnis bringen, denn ohne die Geschosse und Raketen wären bald die Autokanonen und Raketenlafetten zum Schweigen verdammt. Grundsätzlich eine gute Entscheidung des capellanischen Kommandeurs, doch sie hatte einen kleinen aber entscheidenden Schönheitsfehler, da der Kommandeur nichts von der Anwesenheit einer kleinen Truppe von "Schultheissens Kürassüre" wusste.

Hideyoshi "Sethep" Satsuma saß in seinem Jenner J7F und überprüfte zum dritten Mal die Systeme seines Battlemechs. Es war nicht so, das er nervös war. Kampfhandlungen hatte er schon erlebt und sogar einen anderen Mechkrieger besiegt. Doch seine draconische Mentalität lies im keine andere Wahl. In der Ausbildung wurde ihm eingebleut, so oft es ging, die Bereitschaft zum Kampf zu prüfen, inzwischen hatte sich eine Art Ritual daraus entwickelt. Die Kommunikationssysteme, der Reaktor und auch die Sensoren meldeten keine Fehlfunktionen. Lediglich bei den Waffensystemen meldete einer der sechs kleinen Laser Probleme mit den Kondensatoren. Nach kurzer Überprüfung konnte Hideyoshi den Fehler zwar nicht komplett beseitigen, es gelang ihm aber den Kondensator auszutricksen, indem er ihn mit dem eines anderen Lasers koppelte. Dadurch brauchten die beiden Laser zwar doppelt so lange zum Aufladen, immerhin jedoch konnte er damit schiessen. Hideyoshi legte die beiden Laser auf einen FLK, die restlichen vier auf einen anderen.

Plötzlich drang eine Stimme aus seinem Kom. "Wie sieht es aus bei euch, bereit für ein Tänzchen?". Dies war die Stimme von Adam Jones, Rufzeichen "Luchs", dem Lanzenkommandeur in seinem Hermes II Battlemech. "Die Schlitzaugen werden in etwa fünf Minuten hier sein!". Dies war mal wieder typisch für diesen Lyraner. Ihn kümmerte es einen Dreck, das auch ein Mitglied seiner Lanze die typisch asiatische Augenform aufwies. "BLAU zwei klar!" kam prompt die Antwort von Sarah "Ice" Mahler in ihrer Spinne. Wenig später meldete Buck "Hawkeye" Miller in seiner Wespe seine Bereitschaft. Buck war BLAU drei. Trotz dessen das Hideyoshi den zweitschwersten Mech der Lanze steuerte hatte er Nummer vier, da er erst seit kurzem bei der Einheit war. "Hai Chu-i Jones!" antwortete Hideyoshi. Die Antwort lies nicht lange auf sich warten. "Ich verstehe den Schlangenscheissdreck nicht, hier wird Deutsch gesprochen, also noch mal das ganze." Hideyoshi biss sich vor lauter Wut fast die Lippe blutig, aber ein gepresstes "Bereit Leutnant Jones" schaffte er dann doch. Er wusste, das man durch das Kom den gereizten Unterton nicht bemerken würde. Dann spielte er mit dem Gedanken, durch eine leichte Torsodrehung das Glasfaserkabel abzureißen, damit er den Leutnant vorerst nicht mehr ertragen musste. Aber das Konzept des "Giri", der Pflicht, hielt ihn davon ab. Jones meldete sich erneut. "Ihr kennt den Plan. Sobald die Capellaner die kleine Gruppe von Fichten passiert haben, aktiviere ich den Lockvogel. Wenn die sich dann dorthinbewegen und etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht haben, schlagen wir zu. Ich hoffe nur, das sie keinen von diesen Raben dabeihaben. So einer könnte uns einen dicken Strich durch die Rechnung machen." Hideyoshi dachte im selben Moment an den Lockvogel. Hier konnte auch einiges schiefgehen. Da der Lockvogel nur ein requirierter Agromech war und per Funk aktiviert werden sollte, gab es für seinen Geschmack zu viele Unsicherheiten.Sie hatten einen schwer beschädigten Reaktor eines alten Commandos eingebaut. Die Reaktorsignatur würde einige Unregelmäßigkeiten aufweisen, die sogar einen Anfänger stutzig machen sollte. Oder er konnte gar nicht hochfahren. Das einzig gute war, das sie ihn zwischen mehreren großen Felsen und kleinen Hügeln abgestellt hatten, die eigentlich wesentlich besser für einen Hinterhalt geeignet waren als dieses kleine Wäldchen.

Kurze Zeit später erreichte die Kolonne der Capellaner die besagte Fichtengruppe und Jones drückte auf den Funkauslöser. Auf der Ortung des vorderen capellanischen Mechs meldete der Bordcomputer einen hochfahrenden Mechreaktor. Prompt drehte der Pilot den Heuschreck den er steuerte in Richtung des Felsen. Der Rest der Kolonne hielt an und richtete sich ebenfalls in Richtung des Lockvogels aus. Der Heuschreck und eine Wespe der Capellaner rückten gleichzeitig vor und bewegten sich auf die Reaktorsignatur zu. Drei schnelle Schweber begleiteten sie. Die anderen drei Schweber und anscheinend der Anführer der Kolonne in einem Feuerfalken blieben jedoch wo sie waren. Nachdem die beiden Mechs und die Schweber fast 200 Meter zurückgelegt hatten, konnte man ein lautes Krachen hören. Ein aufmerksamer Beobachter hätte es als einen umstürzenden kleinen Baum identifiziert, doch dem Piloten des Feuerfalken war dieses Detail relativ egal. Seine Aussenmikrofone fingen den Lärm auf und der Pilot drehte den Mech in Richtung der Quelle. In diesem Moment brachen ein Hermes II, eine Spinne, ein Jenner und etwas abseits davon eine Wespe aus dem Unterholz. Der Hermes eröffnete direkt das Feuer auf den Feuerfalken mit der Autokanone. Eine Spur Leuchtschnurgeschosse jagten auf den Mech zu und stanzten kleine Krater in die rechte Schulter des Feuerfalken. Dabei flogen jede Menge kleine Panzerungssplitter durch die Gegend und füllten die Luft mit einem Hagel tödlicher Schrapnelle. Zwei der drei Schweber gaben Schub und jagten mit ihren Fahrzeugen auf die plötzlich aufgetauchte Bedrohung zu. Ihre mittleren Laser eröffneten das Feuer, jedoch traf nur einer die Spinne am linken Bein und zog eine Spur geeschmolzener Panzerung von Knöchel bis kurz unters Knie. Der dritte Schweber dachte sich anscheinend das Vorsicht der besser Teil der Tapferkeit war und beschloss das weite zu suchen. Er drehte sich in die Richtung aus der die Kolonne gekommen war und gab Gas. Die beiden Mechs die Unterwegs zum Felsen waren und die begleitenden Schweber hielten an, als sie anscheinend über Funk von dem Angriff verständigt wurden.

" Blau 3, verfolgen sie diesen Schweber und machen sie Altmetall aus ihm!" brüllte die Stimme von Leutnant Jones aus dem KOM von Hideyoshi. Dieser sah auf der Anzeige, wie sich Buck Miller in seiner Wespe an die Verfolgung machte." Hideyoshi fragte sich, was an dem Schweber so wichtig war, das man ein ganzen Battlemch hinterher schicken sollte, vor allem wenn man diesen brauchte um die zahlenmäßige Überlegenheit zu sichern. Sie hatten zwar gerade den Vorteil von drei Mechs gegen einen Mech und zwei Schweber, aber der Rest würde schneller zurück sein als ihnen lieb sein konnte. Er beschleunigte den Mech, um in Reichweite für seine kleinen Laser zu kommen. Er zog das Fadenkreuz auf einen der Schweber, den der Computer als J. Edgar identifizierte. Dieser war damit beschäftigt die Spinne von Sarah Mahler zu beschiessen. Diese konzentrierte sich auf den anderen Schweber und versuchte diesen zu treffen. Aber da es sich auch um einen J. Edgar handelte, der nicht getroffen werden wollte, gingen ihre Schüsse mit den mittleren Lasern weit daneben und verbrannten nur Gras. Als das Fadenkreuz golden aufleuchtete, drückte er die Feuerknopfe durch. Sechs Laserstrahlen zuckten dem Schweber entgegen, doch nur 3 trafen. Zwei der Schüsse gingen rechts vorbei, einer war zu kurz. Einer schlug Frontal in die Bugpanzerung und lies sie in glühenden Tropfen schmelzen, richtete jedoch nur oberflächlichen Schaden an. Die beiden anderen, durch deutlich mehr Glück wie können, trafen die Sichtscheibe des Schwebers und brannten sich durch. Der Schweber ruckte leicht und legte sich in eine Steile Rechtskurve. Diese wurde immer enger, bis der Schweber mit der Schürze den Boden berührte. Mit einem lauten Krachen und dem Kreischen von reißenden Metal riss die Schürze auf, der Schweber stellte sich für einen kurzen Moment senkrecht auf, bevor er auf den Rücken landete. Die Bewegungsenergie war jedoch noch im Übermaß vorhanden und so überschlug sich das Fahrzeug mehrfach. Große Teile der Panzerung und der internen Struktur flogen durch die Gegend. Für einen kurzen Augenblick dachte Hideyoshi er hätte den Hubpropellor gesehen wie dieser sich selbstständig machte bevor ein Feuerball den traurigen Rest des Schwebers verschlang und Abwärme des Reaktors die Innentemperatur in der Pilotenkanzel in die Höhe trieb. Der Feuerfalke war jedoch auch nicht untätig gewesen und hatte in der Zwischenzeit das Feuer mit seiner Laserbewaffnung eröffnet. Der schwere Laser hatte den Hermes II von Leutnant Jones in den rechten Torso getroffen. Durch die plötzliche Hitzeentwicklung platzten mehrere Platten Panzerung ab, bevor sich die Energie am Rest brach und Sturzbäche von weißglühenden Metal herabregnen lies. Die zwei mittleren Laser trafen den linken Arm in der Höhe der Schulter, und schmolzen die Panzerung bis auf einen papierdünnen Rest komplett ab. Der Hermes II von Leutnant Jones legte sich leicht nach rechts, als das Gyroskop den Panzerungsverlust kompensierte und den Mech aufrecht hielt. Der mittlere Laser des Hermes II traf den rechten Arm des Feuerfalkens und fand eine durch die Granaten entstandene Lücke. Myomerstränge verdampften teilweise und rissen. Der Schaden war nicht ausreichend um den Arm nutzlos zu machen, jedoch so schwerwiegend, das der Feuerfalke die Seite vom Feind wegdrehte. Die Spinne lieferte sich in der zwischenzeit ein Katz und Mausspiel mit dem Schweber, wobei nicht klar war wer die Katze war. Ein Laserschuss hatte den Schweber gestreift und etwas Panzerung verbrannt, doch die Erwiderungen des Capellaners hatten schwarze Furchen in Brust und Arme der Spinne gebrannt. Aus Richtung der Felsen zuckten mehrere Laserstrahlen an der Spinne und dem Jenner von Hideyoshi vorbei und erinnerten die Söldner daran, das die Verstärkung des Feuerfalkens nur noch Sekunden vom eingreifen entfernt war.

Leutnant Jones fluchte laut in der Kanzel des Hermes II. Der Hinterhalt sollte eigentlich anders laufen, und die gesamte Mechtruppe der Kolonne weglocken. So standen sie dem schwersten Battlemech der Capellaner gegenüber und keiner seiner Truppe war schwer genug bewaffnet, ihn innerhalb weniger Sekunden auszuschalten. Schweiß perlte ihm übers Gesicht, als er erneut Laser und Autokanone abfeuerte. Der Laser brachte die Luft neben dem Feuerfalken zum Kochen, aber das war es auch. Die Autokanone war erfolgreicher und zertrümmerte einige Panzerplatten auf dem Torso. Unter den Einschlägen der Geschosse wankte der Battlemech leicht. Jones grinste, als er das Ergebnis sah. Er freute sich, das die Kanone trotz der starken Schäden am Arm noch funktionierte. Doch es hielt nicht lange an. Die zwei Laser des Feuerfalken trafen ihn an der schon geschwächten Stelle im rechten Torso und durchschlugen die schon angeschlagene Panzerung und richteten interne Schäden an. In einer grünlichen Rauchwolke verdampfte Kühlmittel und kündigte vom Ableben eines Wärmetauschers. 'Glück gehabt', dachte sich Jones, als der Computer die Schäden auf dem Diagramm seines Mechs neu zeichnete. "Noch so ein Treffer und ich bin im Arsch" zischte er.

Hideyoshi sah, in welchen Schwierigkeiten sich sein Lanzenführer befand und schob sich am Wrack des Schwebers und dem Mech des Leutnants vorbei. Mit einer schnellen Torsodrehung brachte er den Feuerfalken in sein Sichtfeld. Aufgrund dessen, das der Pilot des feindlichen Mechs seinen rechten Arm aus der Schusslinie des Leutnants gebracht hatte, befand sich ein Teil des Rückens unter dem Fadenkreuz. Als der Computer eine teilweise Erfassung des Zieles meldete, schoss er wieder alle sechs Laser ab. Eine Hitzewelle quitierte diese Entscheidung und lies den Schweiß nur so fließen. Vier Laser trafen. Einer schmolz Panzerung vom Bein des Mechs, die drei anderen trafen jedoch den Rücken und drangen teilweise durch die dünne Panzerung. Am plötzlichen Zittern des Feuerfalkens sah Hideyoshi, das zumindest ein Laser das Gyroskop getroffen hatte. Plötzlich leuchtete das Schadensdiagramm seines Jenners auf und zeichnete den Verlust des größten Teils der Panzerung auf der rechten Torsoseite. Vier mittlere Laser hatten ihn dort getroffen. "Baka!" schimpfte Hideyoshi und verfluchte sich selbst dafür, das er die Freunde des Feuerfalkens vergessen hatte. Diese waren nur noch ca. 80 Meter entfernt und schickten sich an, den bisher ziemlich eindeutigen Ausgang des Gefechtes zu kippen.
Sarah Mahlers Spinne hatte es endlich geschafft, den Schweber ausser Gefecht zu setzen. Ihre mittleren Laser hatten die Schürze des Schwebers durchschlagen und den Propeller zum größten Teil verdampft. Eine Bruchlandung des Schwebers war unvermeidlich, doch der Pilot schaffte es den Schweber "sanft" aufzusetzen. Eine flache Furche und Panzerungstrümmer zeugten davon, doch die Besatzung hatte überlebt und der Schweber wäre sogar eine Bergung wert. Mahlers Spinne beschleunigte in Richtung der beiden anderen feindlichen Mechs und zündete die Sprungdüsen um in deren Rücken zu landen. Im Flug jedoch trafen sie 3 KSR, schüttelten sie ordentlich durch und ließen zerborstene Panzerungstrümmer herabregnen.

Leutnant Jones sah, wie der Jenner von Hideyoshi Satsuma in den Rücken des Feuerfalken schoss und wie dieser erzittere. "Gibs ihm, du dreckige Schlange!" brüllte er und lies den Hermes II nach vorne schiessen. Mit einem lauten Krachen rammte er die Faust des rechten Armes in den Feuerfalken und warf ihn um. Gerade als er alle Waffen auf den gestürzten gegner abfeuern wollte, bohrte sich ein Gewitter aus Laserstrahlen in den Schädel des Capellaners und verdampften Cockpit mitsamt Pilot. Fassungslos starrte er auf den rauchenden Krater, der einmal einen Menschen enthielt. Er erschauderte als er schlagartig Bilder vor sich sah, wie sein Körper erst in Brand gesetzt wurde, dann durch die Hitze schmolz bevor er schlussendlich in einer kleinen Explosion zerriss und verdampfte. Dann wurde ihm klar, das dieser verdammter Drakonier ihm den Abschuss geklaut hatte. Mit einiger Befriedigung beobachtete er auf seinem Sichtschirm, wie 2 mittlere Laser in den rechten Stummelarm des Jenners einschlugen und dort zwei kleine Laser verdampften.

Die Luft, die Hideyoshi in seine Lunge pumpte schien am brennen zu sein, so heiß war es im Cockpit. Dreimal hintereinander alle Waffen auszulösen war nicht die schlauste Idee, wenn der Mech von Natur aus so heiß lief wie sein Jenner. Die Kühlweste hielt seinen Körper davon ab, in der Hitze den Dienst zu versagen, aber viel fehlte trotzdem nicht. Und dann hatte er durch seine Abschussgier noch ein Drittel seiner Waffen verloren. Zwar waren es die beiden Laser mit Aufladeverzögerung gewesen, aber trotzdem fühlte sich Hideyoshi fast nackt. Er schob den Beschleunigungshebel zum Anschlag durch und versuchte, an den beiden capellanischen Mechs vorbeizuziehen, um eventuell in deren Flanke oder Rücken zu kommen.

Diese dachten jedoch überhaupt nicht daran, es ihm so leicht zu machen. Der Heuschreck drehte sich in Richtung des Jenners und machte sich daran ihm den Weg abzuschneiden, während sich die Wespe auf den Hermes II des Leutnants zubewegte. Die beiden J. Edgar kreisten inzwischen um die gelandete Spinne und schossen ihre Laser ab. Mahler machte den Fehler auf der Stelle stehen zu bleiben um besser Zielen zu können. Zwar trafen die Laser nicht, aber die KSR-Werfer dafür umso besser. Acht Kurzstreckenraketen schlugen in den rechten Arm der Spinne ein, zerstrümmerten Panzerung, brachen den Titanstahlknochen und zerfetzten Myomermuskeln. Der Arm wurde zwar nicht direkt abgerissen, jedoch mit solcher Wucht nach hinten geschleudert sodass er fast wieder auf dem Schulteraktivator knallte. Für einen kurzen Augenblick baumelte er an einen einzelnem Bündel Myomerstränge, bevor es mit einem lauten Knall riss und der Arm neben der Spinne zu Boden krachte. Durch den Verlust des Armes aus dem Gleichgewicht gebracht, musste die Spinne einen großen Ausfallschritt machen um nicht zu Boden zu stürzen.
Während der Heuschreck auf den Jenner zulief, feuerte er den mittelschweren Laser ab. Der Strahl aus gebündeltem Licht strich über den rechten Oberschenkel des 35 Tonnen Mechs und schnitt große Stücke aus der Panzerung. Die MG´s in den Stummelärmchen wollten Auch ihren Beitrag leisten und ein Strom Leutspurgeschosse strich über den rechten hinteren Torso, wo sie kleine Splitter von der intakten Panzerung schmirgelten.

Hideyoshi zuckte reflexartig zusammen, als in der Pilotenkanzel die Einschläge der MG-Kugeln erdröhnten. Ein schneller Blick auf das Panzerungsdiagramms zeigte ihm, das er sich vorerst darüber keine Sorgen machen musste. Diesen Beschuss konnte die Panzerung noch einige Zeit lang aushalten bevor es gefährlich werden würde. Auf der komprimierten 360° Anzeige der Bildschirme sah er den Heuschreck, die Quelle der Geschosse. "So ein Mist!" fluchte Hideyoshi, als er erkennen musste das aus seinem Flankierungsmanöver nichts werden würde. "Also auf die harte Tour!" sagte er, als er den Mech in Richtung seines Peinigers drehte. Plötzlich plärrte das Kom los und eine panikerfüllte weibliche Stimme schrie "Verdammte Scheisse, helft mir. Die Schweine haben mir meinen Arm abgeschossen." Hideyoshi überlegte vielleicht eine Zehntelsekunde, bevor ihm einfiel das die Bewaffnung der Spinne sich im Torso befand. Er aktivierte das Kom und sagte zu Mahler: "Beruhig dich, deine Waffen sind im Rumpf. Das mit dem Arm ist halb so Wild. Versuche einfach die Seite aus dem Feindfeuer zu drehen." Ein heller Glockenschlag in seinen Ohren meldete ihm, das der Computer ein Ziel erfasst hatte. Reflexartig drückte er den Auslöser für die verblieben Laser. Diese peitschten auf den Heuschreck zu, doch soviel Glück wie zuvor hatte er bei den Schüssen nicht. Zwar trafen alle den capellanischen Mech, doch verteilten sie sich über den gesamten Rumpf. Ausser ein paar Rillen in der Panzerung hatten sie keine Auswirkung.

Leutnant Jones schoss seine Autokanone auf die vorrückende Wespe ab, gleichzeitig mit seinem Laser, hatte jedoch die Bewegung des feindlichen Mechs nicht berücksichtigt. Die Granaten schlugen in die Felsen weit hinter der Wespe ein und zermahlten Stücke davon zu Staub und Split. Der Laser schoss links vorbei und verschwand im Nirgendwo. "Scheisse" brüllte der Leutnant und schlug mit der Faust auf die Konsole der Schadensanzeige. Das einzige was er damit erreichte, war das sich ein Kabel lockerte und der Bildschirm erlosch. Doch es sollte noch dicker kommen. Die Wespe schoss mit ihren Laser zurück und traf den Hermes II in der Rumpfmitte knapp über der Mündung der Autokanone. Weißglühende Metallschlacke floß am Rumpf herab und wie der Teufel es wollte geriet ein Teil davon in den Lauf der Autokanone und blockierte ihn.

Davon ahnte Jones nichts, als er erneut die Autokanone auslöste. Die erste Granate traf auf den Propfen und explodierte. Mit einem lauten Knall verabschiedete sich ein großer Teil der Rumpfpanzerung. Schrapnelle und Trümmerteile jagden durch die interne Struktur des Mechs und rissen die Reaktorabschirmung teilweise auf. Wie durch ein Wunder explodierten jedoch nur wenige der Granaten die sich in der Autokanone befanden und auch der Rest der eingelagerten Munition ging nicht hoch. Dadurch wurde der Leutnant vor einem schnellem Ableben bewahrt. Jones wurde gewaltig im Cockpit des Mechs herumgeworfen und nur die Gurte des Sessels verhinderten, das er sich alle Knochen brach. Sie verhinderten aber nicht, das er mit der Stirn gegen die Hauptkonsole krachte. Der Neurohelm bewahrte ihn vor einem Schädelbruch, doch sein Nasenbein zog den kürzeren. Mit einem lauten Knacken brach es und kleine Knochensplitter bohrten sich durch die dünne Haut über der Nasenwurzel. Blut schoss aus der Wunde und lief ihm übers Gesicht hinunter au die Kühlweste und seinem nackten Oberkörper. Dieser schüttelte kurz den Kopf, um seinen durch den Aufprall getrübten Blick zu klären, während eine mörderische Hitzewelle durch die Kanzel schoss. Auf der Anzeige sah er, wie die Wespe angesichts ihres Erfolges im Galopp auf ihn zurannte. Er biss die Zähne zusammen und gab ebenfalls Vollgas. Der Capellaner war anscheinend überrascht von der Aktion des Hermes II und zündete die Sprungdüsen, um den entgegenkommenden 40 Tonnen Metalls auszuweichen. Fast hätte er es geschafft über den Mech zu springen, doch ein Schlag mit dem rechten Arm des Hermes II machte dieses zunichte. Der Schlag traf den Mech in Höhe der Knie, richtete aber vergleichsweise wenig Schaden an, doch er veränderte die Position des Mechs deutlich. Der Pilot der Wespe versuchte noch verzweifelt den Flug wieder zu stabilisieren, doch er schaffte es nicht. Aus einer Höhe von knapp 35 Meter krachte der Mech schräg auf den Oberkörper. Zerreissendes Metall, zerfetzendes Myomer und das Geräusch aufgewühlter Erde bildeten zusammen ein schauerliches Orchester. Wie ein Klappstuhl faltete sich der Mech in der Mitte zusammen und brach auseinander, nur die automatische Stilllegung des Reaktors verhinderte eine Explosion. Der Unterkörper flog über den zertrümmerten Oberkörper der Wespe hinweg. Auf dem Weg darüber streifte eines der Beine den Kopf und riss ihn ab. Dieser überstand die Prozedur relativ unbeschadet, was aber nicht für den Mechkrieger galt. Die Kräfte die auf den Körper des Menschen beim Aufprall wirkten, zusammen mit der unfreiwilligen Rolle als Fussball töteten den Piloten. Der Kopf rollte noch einige Meter bevor er liegenblieb.

Der Arm des Hermes II hatte diese Aktion nicht besonders gut überstanden, er sah aus wie eine durchgebogene Eisenstange und war nicht mehr zu gebrauchen. Dieser Umstand interessierte den Leutnant jedoch herzlich wenig, er war viel zu fasziniert von dem Anblick der in der Mitte durchgebrochenen Wespe. Mit diesem Ergebnis hatte er nicht gerechnet als er zuschlug. Er hatte gehofft das sie im Dreck landete, aber das übertraf alle seine Erwartungen. Im Eifer des Gefechtes waren die Meldungen von Sarah Mahler und Hideyoshi Satsuma an ihm vorbeigerauscht, sodass er keine Ahnung davon hatte wie es momentan um seine Lanze bestellt war. Er lies seinen Blick über den Schauplatz des Gefechtes schweifen. Dabei sah er, wie Sarah Mahler mit dem Arm ihres Mechs nach einem der Schweber warf, welcher versuchte sich abzusetzen. Dieser legte sich hart nach links und hätte es sogar fast Geschafft auszuweichen. Der Größte teil des abgerissenen Armes landete daneben, doch die Faust schlug aufs Heck des J. Edgars. Mit einem Kreischen bohrte sich der Rumpf in den Boden, der Hubprobeller wirbelte jede Menge Brocken feuchten Mutterbodens auf, bevor er abbrach. Teile davon bohrten sich durch die ungepanzerte Unterseite des Schwebers und traten auf der Oberseite wieder heraus. Einer davon musste anscheinend das KSR Lager gestreift haben, denn der Schweber riss ihn einer Explosion auseinander. Entweder durch Funken oder durch die Reibungshitze explodierten die eingelagerten Raketen. Der andere Schweber lag als zerschossenes, qualmendes Wrack auf der Seite.

Hideyoshis Jenner hatte es inzwischen geschafft, den Heuschreck davon zu überzeugen das ein Kampf mit einem schwereren und besser bewaffneten Mech eine ziemlich blöde Idee war. Einer der Stummelflügel hing nutzlos herab und sprühte Funken, als der Heuschreck sich herumwarf um zu fliehen. Dabei machte er jedoch den Fehler seinem Gegner den Rücken zuzuwenden, was Hideyoshi fleißig dazu nutzte, die dünne Panzerung in Fetzen zu schiessen. Der Heuschreck warf sich hin und her, um den weiter auf ihn einprasselnden Laserstrahlen zu entgehen und ein Großteil verfehlte ihn auch. Doch er hatte die Rechnung ohne Sarah Mahler gemacht, die ihren Mech inzwischen in Richtung des letzten Capella-Mechs gedreht hatte. Aus der Rumpfmitte zuckten zwei Strahlen hervor und schlugen in den Rücken des Heuschrecks ein. Durch die Vorarbeit von Hideyoshi trafen sie auf keinen nennenswerten Widerstand und schlugen in den Reaktor ein. Ein grelle Lichtexplosion zuckte aus dem Rücken hervor, und die automatischen Polarisationsfilter verdunkelten die Sichtscheibe um zu verhindern, das der Pilot des Hermes II geblendet wurde. Als sich die Scheibe wieder aufhellte konnte man an der Stelle des Heuschrecks einen kleinen Krater sehen, der stellenweise am Glühen war. Ein verbogener Haufen Metall, eines der Beine des Mechs, lag am Rand der Grube, ansonsten gab es nicht mehr viel was auf die Existenz der Kampfmaschine hinwies.

Leutnant Jones öffnete einen Kanal, mit dem er alle Mitglieder seiner Lanze erreichen Konnte. "Gute Arbeit hier Leute, der Kampf war zwar härter als gedacht, aber wir haben die Schlitzaugen fertig gemacht." Sarah Mahler antworte mit einem "Dankeschön Leutnant, sie waren aber auch nicht zu verachten", während Hideyoshi entgegnete "Ich habe nur meine Pflicht getan Herr Leutnant". Jones versuchte sich mit der Hand das Gemisch aus Blut und Schweiß aus seinem Gesicht zu wischen, doch es war ein aussichtloses Unterfangen. Er verschmierte das Gemisch nur. Die Hitze sorgte für immer neuen Schweiß, und nur eine Dusche konnte das Blut restlos entfernen. Plötzlich erstarrte er. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Wo war die Meldung von Buck Miller. Er aktivierte erneut das Kom. "Blau drei, melden sie sich". Doch es kam keine Antwort. Erneut versuchte er Blau drei zu erreichen. "Verdammt, da stimmt was nicht!" fluchte er. Er Befahl den anderen Mitgliedern seiner Lanze, sich bei ihm zu formieren. In enger Formation rannten sie zur letzten bekannten Position von Blau drei. Als sie in die Richtung liefen, aus der die Capellaner kamen, überquerten sie eine leichte Steigung. Auf dem höchsten Punkt angelangt, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick.

Buck Millers Wespe lag auf dem Rücken, die Brust aufgerissen und verbrannt. Der linke Arm fehlte, an der Schulter abgetrennt. Dieser lag 50 Meter entfernt und qualmte vor sich hin. Das linke Bein war verdreht und halb in Kniehöhe abgerissen, vermutlich durch Raketentreffer zerstört. Die Hauptwaffe der Wespe, ein mittlerer Laser im rechten Arm war unbrauchbar, der Lauf verbogen. Der Kopf sah aus, als hätte er Bekanntschaft mit einem Laser gemacht, die Panzerung war verbrannt und die Antennen für die Kommunikationsanlage des Mechs fehlten. Dies erklärte, warum er sich nicht gemeldet hatte. Doch die ganzen Schäden des Mechs waren nichts im Vergleich zu dem, was nun geschehen sollte. Ein capellanischer Mech, ein Rabe, stand neben dem Wrack der Wespe. Die Panzerung des Scoutmechs zeugten von der Gegenwehr Millers. Überall auf dem Rumpf verteilt waren die Laserspuren zu sehen, die Millers Laser verursacht hatte. Die NARC-Lafette des Mechs hing verbeult und unbrauchbar an der linken Seite herab, Zeuge davon was man mit einem Laser noch machen konnte außer zu schiessen. Der Capellaner hob eins seiner Vogelbeine über den Kopf der Wespe. Doch er zögerte einen Augenblick, anscheinend durch das auftauchen der anderen Mechs von "Schultheissens Kürassüre" überrascht. Dann lies er ihn auf die Wespe herabsausen. Er traf den Kopf nicht voll, sondern am Übergang zum Rumpf.

Als der Leutnant sah, wie einer seiner Männer wie eine Ameise zertreten wurde, schrie er auf und schoss den Laser ab, den Reaktorschaden vollkommen ignorierend. Eine erneute Hitzewelle trieb ihm noch mehr Schweiß ins Gesicht. Befriedigt sah er, wie der Laser in den rechten Torso des Raben einschlug. Mit einem lauten Knall platzte eine Panzerplatte ab, durch die Hitze des Lasers schwarz verbrannt. Sich überschlagend krachte sie neben dem Mech zu Boden. Den Schuss des Leutnants sahen die beiden anderen Piloten als Signal zum Angriff an und rannten auf den Capellaner zu. Mit einer Übermacht konfrontiert, entschied sich der Capellaner zur Flucht. Er war den Raben herum und rannte auf den nahen Wald zu.

Hideyoshi sah wie der Capellaner floh und nahm die Verfolgung auf. Er wusste das der Jenner schneller war, dafür aber leichter bewaffnet. Der zerstörte NARC-Werfer reduzierte die taktischen Möglichkeiten des Piloten, aber in diesem Gefecht war es irrelevant. Hideyoshi versuchte sich in Erinnerung zu rufen, welche Möglichkeiten dem Piloten zur Verfügung standen. 2 mittlere Laser im rechtem Flügel, eine KSR-6 Lafette im rechten Torso. Dann noch einiges an elektronische Ausrüstung wie ECM, Beaglesonde und Ziellaser. Alles in allem war der Rabe wesentlich moderner und in den Händen eines guten Piloten deutlich gefährlicher wie sein Jenner. Er kam zwar näher, doch der Rabe würde den Waldrand erreichen, bevor Hideyoshi ihn einholen konnte. Die Spinne und der Hermes II hielten nebem dem Wrack von Millers Wespe an und suchten nach einem Lebenszeichen, auch wenn alles darauf hindeutete , das er Tod war.

Der Rabe lief im Zick-Zack auf den Wald zu, anscheinend in der Annahme das der verfolgende Jenner die mittleren Laser der normalen Ausführung hatte. Mit einem lauten Krachen durchbrach er einen fünf Meter hohen Busch und warf sich in die Deckung der Bäume. Die 35 Tonnen des Mechs knickten junge Bäume um wie Streichhölzer und ließen eine Spur der Zerstörung in seinem Kielwasser zurück. Nach knapp 200 Metern Strecke erreichte der Pilot eine Lichtung und hielt kurz inne um sich zu orientieren. Eine Gruppe von mehreren, dicht aneinander stehenden Bäumen am Rand der Lichtung erregte anscheinend die Aufmerksamkeit des Piloten, den er bog leicht nach rechts ab und bewegte sich auf sie zu. Dann umging er die Gruppe, stellte sich dahinter auf, sodass der größte Teil des Mechs von den dicken Stämmen verdeckt wurden. Dann fuhr er den Reaktor so weit es ging herunter und ging in die Hocke.

Auch Hideyoshi erreichte die Lichtung und blieb stehen. Den Weg hierhin zu finden war leicht, die Spur der Verwüstung im Wald zu eindeutig um übersehen zu werden. Doch vom Raben war weit und breit nichts zu sehen. Er lies den Blick über die Lichtung schweifen, doch er sah keine Hinweise auf den Raben. Die Bäume waren intakt, auch im Unterholz klafften keine Löcher die groß genug für den Scoutmech des Capellaner waren. "Was würde ich als Capellaner machen?", fragte er sich flüsternd. Er überlegte einige Augenblicke, bevor ihm die Erleuchtung kam. Eine Falle würde er als Gegner stellen. Der Rabe war ja dafür prädestiniert mit seiner elektronischen Ausrüstung. Erneut lies er den Blick über die Lichtung streifen, schaltete auch die Ortung auf Hitze, magnetische Anomalie und wieder zurück, doch immer noch keine Spur zu entdecken. "Verdammt, wo ist dieser verfluchte Rabe!" zischte Hideyoshi. Dann kam wie ein Blitz die Worte eines seiner Ausbilder ihm in den Kopf geschossen. "Benutze deine Augen und verlass dich nicht nur auf die Instrumente!" hatte der Ausbilder gesagt. Also benutzte er diese. Doch es fiel ihm zunächst nichts auf, bis er eine dunklere Stelle im weichen Waldboden sah. Der Boden sah aus wie frisch gepflügt, und mit etwas Fantasie konnte man sogar den Abdruck eines riesigen Vogelfußes erkennen.

Der Rabe war dort gewesen, aber wo war er jetzt. Von dem Abdruck ausgehend, suchte er aufmerksam den Boden ab. Und fand wonach er suchte. Dort waren noch einige weitere Abdrücke, die in Richtung einer dicht beieinander stehenden Gruppe von Bäumen führte. Hideyoshi verspürte ein Hochgefühl. Er war dicht davor seine Beute zu finden. Er vergrößerte auf dem Bildschirm die Baumgruppe und suchte nach weiteren Hinweisen. Da war etwas. An einer Stelle des Bildes passte etwas nicht, doch zunächst konnte er nicht sagen was es war. Dann kam die Erkenntnis. Zwischen zwei Stämmen war eine quadratische Form zu erkennen. Hideyoshi grinste. Dort also hatte sich der Rabe versteckt. Und er wollte ihn in dem Glauben lassen, das er noch unentdeckt sei.

Der Jenner trat auf die Mitte der Lichtung und begann sich im Kreis zu drehen, ganz so als ob er sich umsah. Dabei drehte er die noch unbeschädigte linke Seite dem versteckten Raben zu. Einen Moment verharrte der Jenner so, bevor er den Torso weiterdrehte und die verletzliche Rückenpanzerung dem Versteck des Capellaners präsentierte. Der Pilot des Raben nutzte die seiner Meinung nach goldene Gelegenheit und fuhr den Reaktor wieder hoch. Der Rabe zog aus der Deckung der Bäume und richtete seine mittleren Laser auf den Jenner. Doch dieser drehte den Torso in Richtung des Raben, sehr zur Verwunderung des Piloten. Dann keimte in ihm die Erkenntnis auf, das er vorher entdeckt worden war. Er war als Fallensteller in die Falle des "Opfers" geraten. Er schoss die Laser ab. Die Strahlen bohrten sich in die linke Torsopanzerung und schmolzen die unbeschädigten Platten weg. Der Jenner zahlte in gleicher Münze zurück. Vier leichte Laser eröffneten das Feuer, trafen sich auf dem rechten Knie des Raben und schmolzen dort das Metall. Es floss übers Knie und auch ins Gelenk, wo es erstarrte und das Bein in einer gestreckten Stellung blockierte. Der Rabe, in der Vorwärtsbewegung, verlagerte das Gewicht auf das blockierte Bein. Der Pilot kämpfte mit dem Gleichgewicht, doch den Kampf mit der Gravitation verlor er. Wie ein gefällter Baum fiel der Rabe auf seine rechte Seite, zermalmte den Flügel auf dieser Seite unter seinem eigenem Gewicht. Der Capellaner wurde ordentlich durchgeschüttelt und verlor für einen kurzen Augenblick das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, sah er einen Schatten auf die Kanzel zurasen. In den letzten Augenblicken seines Lebens erkannte der Mechkrieger, das es sich um einen Mechfuß handelte, bevor mit einem lauten Krachen die Welt verschwand.

Leutnant Adam Jones hockte auf den Trümmern des Cockpits der Wespe. Er hielt die Hand des Mannes, der den Metalriesen gesteuert hatte. Den Blick hatte er auf das bleiche Gesicht von Buck Miller gerichtet. Er lebte noch, war aber nicht bei Bewusstsein. Dieses hatte er vor kurzem verloren, nachdem er berichtete hatte was geschehen war. Buck war dem Schweber nachgejagd und hatte ihn über die kleine Erhebung verfolgt. Den Laserschüssen der Wespe war er immer wieder ausgewichen. Nachdem er die kleine Anhöhe überschritten hatte waren Laserstrahlen und Kurzstreckenraketen in seinen Mech eingeschlagen. Der linke Arm wurde direkt vom Rumpf der Wespe gerissen und flog als zertrümmerte Ansammlung von Metall durch die Luft. Erst jetzt bemerkte er den Mech, einen Raben. Buck wusste das er in der Scheisse saß, der Mech war deutlich schwerer wie seiner und besser bewaffnet. Über Funk versuchte er Hilfe zu rufen, doch nur ein Kreischen von Statik drang aus dem Kom. Die ECM Ausrüstung des Raben verhinderte die Kontaktaufnahme. Buck erwiderte das Feuer mit seinem einzelnem Laser und traf den Raben, konnte aber nicht viel Ausrichten. Unbeeindruckt feuerte der Rabe erneut mit seinen Lasern. Einer ging vorbei, doch der andere Peitschte über den Kopf der Wespe und verdampfte Panzerung und die Antennen der Kommunikationsanlage. Geblendet schloss Buck die Augen und schoss wild mit seinem Laser. Als er wieder halbwegs sehen konnte, stand der Rabe direkt vor ihm. Seine Panzerung wies neue Narben auf, doch wirklich beschädigt war er nicht. Erneut flogen KSR aus dem Werfer des avoiden Mechs und zertrümmerten seine Torsopanzerung. Doch der Capellaner hatte einen Fehler gemacht. Er war viel zu dicht an der Wespe. Buck überbrückte die geringe Distanz zwischen seiner Wespe und dem Raben mit ein paar Schritten. Dann hob er den rechten Arm und lies ihn heruntersausen, mit der Absicht das Cockpit des Mechs zu zertrümmern. Doch der hatte sich gedreht, sodass der Arm mit dem Laser nur den Flügel auf der rechten Seite beschädigte. Der Capellander schoss mit allen Waffen die er hatte und traf das linke Bein der Wespe. Die Laser brannten die Panzerung herunter und die KSR sprengten große Brocken davonfliegen. Die Panzerung war leider nicht das einzige was weggesprengt wurde. Auch ein Teil des Knies löste sich in Wohlgefallen auf. Er verlor die Kontrolle über den Mech und krachte auf den Rücken. Entsetzt sah er, wie der Capellaner das Bein hob, um ihn die Aktion mit dem Arm heimzuzahlen. Doch das Bein senkte sich nicht. Erleichtert hatte er gedacht das er ihn verschonte und schloss die Augen. Doch dann krachte es, Metall riss mit lautem Kreischen und die Wände des Cockpits falteten sich zusammen. Durch den Schreck verlor er kurz das Bewusstsein. Als er die Augen wieder öffnete sah er den Mech des Leutnants und wie sich die Kanzel öffnete.

Hideyoshi hatte in der Zwischenzeit die anderen wieder erreicht. Er hielt neben dem Mech des Leutnants und drosselte die Leistung des Reaktors. Zuvor hatte er den Leutnant an dem verwüsteten Cockpit der Wespe gesehen. Er nahm seine medizinische Ausrüstung aus einem Fach im Cockpit, öffnete die Kanzel und stieg an dem Jenner herab. Vielleicht hatte Buck ja Glück gehabt, dachte er und rannte an die Seite des Leutnants. Ein Blick sagte ihm jedoch, das er hier nichts mehr tun konnte. Er blickte auf den Leutnant. "Lebt er noch?" fragte er ihn. "Ja, aber er ist Bewusstlos. Wir müssen ihn irgendwie daraus kriegen!" sagte der Leutnant sichtlich erschüttert. Hideyoshi schaute wieder auf das entsetzliche Bild. Bucks Oberkörper war bis auf einige kleine Schnittwunden und Prellungen unverletzt, doch die Hauptkonsole der Wespe hatte sich tief in den Bauch von Buck gedrückt. So tief, das es an ein Wunder grenzte das er bis jetzt überlebt hatte. Er wusste, das sein Lanzenkamerad auf jeden Fall sterben würde. Die Konsole verhinderte im Moment das er schnell verblutete, doch es war nur eine Frage der Zeit. Würden sie ihn jedoch bewegen, oder versuchen die Trümmer anzuheben, wäre Buck innerhalb weniger Sekunden Tod. Es gab nur noch eins was er für ihn tun konnte. Mit einer schnellen Bewegung zog er die Sunbeam aus dem Halfter an seiner Seite. Ein Laserschuss zeriss Bucks Herz und tötete ihn schmerzlos und auf der Stelle.

Ein Schrei erklang und eine Faust schmetterte gegen Hideyoshis Kinn. Er wurde zu Boden geworfen. Mit einem irren Blick stürzte sich der Leutnant auf den gestürzten und schlug auf ihn ein. Hideyoshi schützte sein Gesicht mit den Armen, während der Leutnant weiter Schläge auf ihn herabregnen lies. Plötzlich wurde es hell und neben ihnen ging das Gras in Flammen auf. Man konnte das Geräusch eines Lasers hören. Der Leutnant hielt inne und Hideyoshi stieß ihn von sich runter. Sarah Mahlers Stimme erklang über die Aussenmikrofone ihres Mechs. "Wenn sie ihn jetzt töten, sind sie nicht besser als dieses miese Stück Scheisse von einem Draco. Wenn wir zurück sind, stellen wir ihn an die Wand, aber erst nach einer Verhandlung. Er soll die Chance bekommen, die Buck nicht hatte. Und jetzt schwingt eure verdammten Ärsche in eure Mechs und wir verpissen uns nach Hause."

Die beiden Kontrahenten standen auf, wobei der Leutnant dem Draconier einen mörderischen Blick zuwarf. Hideyoshi wischte sich übers Gesicht und besah sich seine Finger. Blut klebte an ihnen, aus einer Platzwunde unter dem Auge und einer aufgerissenen Lippe. Er bückte sich nach seiner Sunbeam und hob sie auf. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Sarah Mahler den Torso ihrer Spinne leicht drehte, um ihn ins Visier zu bekommen. Verächtlich spuckte er aus und bemerkte beiläufig, das ein Stück Zahn mit rausflog. Er sicherte die Sunbeam und steckte sie zurück ins Halfter. Dann ging er in zu seinem Mech.

Die Auswertungen der Gefecht-ROMs ergaben später, das Buck keine Chance hatte. Glücklicherweise war auch das Cockpit der Wespe auf Mahlers Aufzeichnungen. Die medizinische Abteilung von "Schultheissens Kürassüre" hatte den schrecklichen Anblick begutachtet und bestätigte die Handlung von Hideyoshi. In einem halbstündigen Bericht erklärte der Arzt das Ausmaß der Verletzungen von Buck und das es keine Möglichkeit gegeben habe ihn zu retten. Sogar in einem bestens ausgerüsteten OP wäre er gestorben. Doch es änderte nichts daran, das seine Kameraden Hideyoshi hassten. Ihm wurde vom Kommandeur der Söldnereinheit nahegelegt, sich schnellstmöglich nach einer anderen Anstellung umzusehen.
Was Hideyoshi dann auch tat….

Ende

So fertig.
Falls euch was auffällt oder ihr Vorschläge habt, könnt ihr mir gerne eine PN schicken.

bitte die entsprechenden threads brauchen zum komentieren und nicht die rpg threads zumüllen...!

und ja, es ist gut...!